Beispiel Forensik

Identifizierungen von Opfern des Balkankonflikts

Das Problem
Nach dem Ende des Balkankonflikts galten auf dem Gebiet des früheren Jugoslawien über 40.000 Personen als vermisst. Die Identifikation der Opfer gilt als größtes forensisches Puzzle der Welt, an dem seit über zehn Jahren Wissenschaftler der International Commission on Missing Persons (ICMP) arbeiten.

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Foto:  Klicker / pixelio.de

Der einzige Weg zum zweifelsfreien Nachweis der Identität führt in der Regel über die Analyse der in den Knochen enthaltenen DNA, sprich den genetischen Fingerabdruck. Die DNA unterliegt einem natürlichen Zerfallsprozess, die Knochen sind über Jahre Witterungseinflüssen ausgesetzt und nicht selten mit anderen Fremdstoffen kontaminiert. Die DNA in ausreichend großer Menge zu gewinnen, ist daher ein zeitraubender und höchst komplexer Prozess.

Die Lösung
Der Durchbruch gelang erst im Jahr 1998 – dank einer Technologie, die von LSR-Unternehmen zur Extraktion menschlicher DNA aus großen Mengen Blut und verwandten Körperflüssigkeiten entwickelt wurde. Die Technologie wurde von der ICMP in Zusammenarbeit mit LSR-Unternehmen an die speziellen Anforderungen angepasst und anschließend kontinuierlich weiter verbessert.

Den letzten Entwicklungsschritt markiert die Einführung einer neuen, höchst effizienten Methode zur DNA-Extraktion auf Basis einer automatischen Plattform, von der sich die Wissenschaftler eine deutliche Beschleunigung ihrer Arbeit erhoffen.

Das Ergebnis

In insgesamt neun Jahren Arbeit hat die ICMP dank des Einsatzes von LSR-Technologien erfolgreich das DNA-Profil aus insgesamt 33.000 zum Teil stark degradierten Knochenproben rekonstruieren können.

Mehr Informationen erhalten Sie beim VDGH.

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