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VDGH veröffentlicht Positionen zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens

Berlin, 26.05.2021 - Der VDGH hat im Vorfeld der neuen Legislaturperiode seine Broschüre "Positionen zur Weiterentwicklung des Gesundheitswesens" veröffentlicht. Mit dem kompakten Zehn-Punkte-Papier will der Verband mit Blick auf das Wahljahr 2021 seinen Diskussionsbeitrag für die zukunftssichere Ausgestaltung des deutschen Gesundheitssystems nachdrücklich vertiefen.

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Der VDGH vertritt die Hersteller von In-vitro-Diagnostika und Life-Science-Research-Produkten. Die eng verwandten Branchen haben sich aus ihrer Rolle als „hidden champions“ in kurzer Zeit zu systemrelevanten Säulen der Pandemiebewältigung etabliert. 

„Die Corona-Pandemie hat schlaglichtartig beleuchtet, dass unsere Industrie mit der schnellen Entwicklung und Produktion qualitativ hochwertiger Tests einen überragenden Wertbeitrag leistet. Dies gilt jedoch nicht nur für den Nachweis des Coronavirus SARS-CoV-2, sondern täglich für nahezu jede medizinische Fragestellung im niedergelassenen und klinischen Bereich“, sagt VDGH-Vorstandsvorsitzender Ulrich Schmid. Kaum bekannt ist: Mehr als 90 Prozent der Hersteller von Labortests und -geräten sind kleine und mittelständische Unternehmen mit einer hohen Forschungsintensität. Labordiagnostik ist die Grundlage für mehr als zwei Drittel aller ärztlichen Diagnosen und Therapieentscheidungen.

Bei der Früherkennung von Krankheiten ist das Potenzial der Labordiagnostik groß, wird aber in unserem kurativ ausgerichteten Gesundheitssystem nicht ausreichend abgerufen. Auch ein umfassender Infektionsschutz ist eine Daueraufgabe, bei der Labordiagnostik einen beträchtlichen Nutzen hat. Die aktuelle Pandemie darf nicht überdecken, dass die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen zentrale Bedeutung hat und dass in Deutschland mehr Menschen an einer Sepsis sterben als an COVID-19. 

Der Verband fordert, dass Laborinnovationen schneller in die gesetzliche Regelversorgung aufgenommen werden sowie mehr Transparenz über die Beratungs- und Entscheidungsprozesse hergestellt wird. Hier sollten der Industrie, aber auch Wissenschaftlern und Patientenorganisationen stärkere Mitwirkungsmöglichkeiten eingeräumt werden. Zugleich ist die Vergütung so zu gestalten, dass Labordiagnostik als ärztliche Leistung flächendeckend erhalten bleibt. Diagnostik und Therapie sind gleichberechtigte Eckpfeiler der Medizin, sagt der VDGH.

Digitalisierung ist ebenfalls ein wichtiges Thema für die IVD-Industrie. Für chronisch Kranke können digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) Behandlungsabläufe optimieren und Erleichterungen im Alltag schaffen, z. B. für Menschen mit Diabetes: „Auch hier müssen Diagnostika als eigenständige Gruppe berücksichtigt werden“, fordert Schmid. 

Die Corona-Pandemie hat Deutschland an seine Leistungsgrenzen gebracht, aber auch gezeigt, dass sich Rahmenbedingungen anpassen lassen, wenn es die Situation erfordert. „Das Gesundheitssystem ist ein lernendes System und wir hoffen, dass sich dies in Zukunft auf weiteren Gebieten bewährt“, so Schmid.

Die Positionen können als Broschüre bei der VDGH-Geschäftsstelle bestellt oder auf der VDGH-Homepage heruntergeladen werden: 

https://www.vdgh.de/informationsdienste/zehn-positionen2/broschuere


Der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen von mehr als 100 in Deutschland tätigen Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von 5,5 Milliarden Euro im Jahr 2020. Sie stellen Untersuchungssysteme und Reagenzien zur Diagnose menschlicher Krankheiten her, mit denen ein Umsatz von mehr als 2,7 Milliarden Euro erzielt wird, sowie Instrumente, Reagenzien, Testsysteme und Verbrauchsmaterialien für die Forschung in den Lebenswissenschaften, mit denen ein Umsatz von 2,7 Milliarden Euro erwirtschaftet wird.


Pressekontakt:

Gabriele Köhne
koehne@vdgh.de 

PM_VDGH_Zehn_Positionen_2021_veröffentlicht | pdf | 491 KB